Dienstag, 17. Juli 2012

8. und letzter Wandertag 16.07.2012

MIt einem Tag Verzögerung schreibe ich heute meinen Blog zu meinem achten und letzten Wandertag auf dem Rennsteig. Die Strecke war mit 30,6 km die längste auf dem ganzen Rennsteig, so dass ich gestern keine Muse mehr hatte, zu schreiben.

Gestern Morgen verließ ich das Hotel bei trockenem Wetter. Abgesehen von wenigen Schauern war das Wetter ganz in Ordnung und von den Temperaturen her ideal zum Wandern. Die Sonne sah ich allerdings selten. Die ersten guten zwei Kilometer musste ich meinen Weg überwiegend auf Asphalt zurücklegen, dann verlief der Weg überwiegend über Wald und Flur.

Schon nach ca. 500 erreichte ich die Brückensteine (145,1 km). Auf der Südseite der Eisenbahnbrücke steht ein Sandstein aus Franken (Bayern), der einen reitenden Boten mit einer Mitteilung zeigt. Links vom Reiter ist der Frankenheilige Bischof Otto von Bamberg zu erkennen. Auf der Nordseite steht ein Felsstück aus dem Elbsteinstandgebirge (Sachsen) auf dem unter anderem ein Bote mit einer Schriftrolle und ein Händler mit Pferd und Wagen zu sehen ist.

In dem kleinen Park auf der Südseite ist auch noch eine „historische Wetterstation“ zu sehen: ein an einem Seil hängenden Stein. Auf einer Tafel steht die Erklärung: „Ist unter dem Stein Schatten, scheint Sonne. Ist der Stein trocken, regnet es nicht. Ist der Stein nass, regnet es. Ist der Stein weiß, schneit es. Pendelt der Stein, ist es stürmisch. Bewegt sich der Stein auf und nieder, ist ein Erdbeben.“ :-)

Bei Kilometer 148,6 traf ich auf den Dreiherrenstein am Kießlich. Auf diesem sind noch sehr gut das sächsische Rautenkranzwappen, der brandenburgische Adler mit den Hohenzollernschild und das fürstbischöflich-bambergische Wappen zu erkennen.

In unmittelbarer Nähe zum Dreiwappenstein steht noch ein bayerisch-thüringischer Grenzstein aus dem Jahre 1935 (148,8 km).

Nach weiteren 1,3 km – kurz vor einem erneuten Überschreiten der bayerisch-thüringischen Grenze – traf ich auf den Kurfürstenstein (150,1 km). Auf diesem sind das kurfürstliche sächsische Wappen und das kurfürstlich-bambergische Wappen zu erkennen.

Die Schutzhütte am Kurfürstenstein (150,2 km) liegt direkt an einer Patrouillen-Straße der DDR-Grenztruppen und somit unmittelbar ehemals innerdeutschen Grenze.

Bei Kilometer 152,3 verließ ich kurz vor Brennersgrün erneut den Original-Rennsteig. Der Originial-Rennsteig verläuft durch Brennersgrün, während die mit dem blauen „R“ markierte Alternative entlang der ehemaligen Grenze verläuft. Von den Grenzanlagen war aber auch an dieser Stelle nichts mehr zu sehen, nur die Patrouillen-Straße zeugte noch davon und nur so bemerkte ich, dass erneut die ehemalige Grenze überschritt.

Nach dem erneuten Zusammentreffen mit dem Original-Rennsteig traf ich bei Kilometer 153,3 auf eine liebevoll von den Brennersgrünern Bürgern erstellte „Miniaturstadt“ im Wald. Ihr könnt diese später auf meinen Bildern sehen, die ich endlich mal hochladen kann wenn ich zu Hause bin.

Die Napoleonslinde (668 m – 159,2 km) steht bei Rodacherbrunn und wurde 1806 von Napoleon gepflanzt, nachdem er im damaligen Wirtshaus von Rodacherbrunn übernachtet hatte.

Unweit von Schlegel (625 m – 167,1 km) befindet sich der älteste Apfelbaum im Thüringer Wald. Das Alter des Baumes wird auf ca. 400 Jahre geschätzt. Auf einer Seite ist der Stamm aufgerissen und ausgehöhlt. Dort wurden binnen vieler Jahrzehnte Feldsteine gesammelt, die nunmehr mit dem Stamm fest verwachsen sind.

Bei Kilometer 168,9 km verließ ich den Original-Rennsteig zum letzten Mal und erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der Original-Rennsteig verläuft entlang dem stark befahrenen Straßenverlauf der K 101. Die von mir gewählte Route führt bis zum Ende des Rennsteigs durch den Moschwitzgrund unweit der ehemaligen innerdeutschen Grenze.

Erschöpft und zufrieden erreichte ich nach weiteren 6,3 km die Pegnitzbrücke in Blankenstein (414 m – 175,2 km), das offizielle Ende des Rennsteigs. Auf einer Tafel in der Nähe der Brücke steht: „Bis hierher habe ich‘s geschafft, zu Fuß bis Blankenstein, jetzt werfe ich mit letzter Kraft zur Selbitz meinen Stein.“ – Ganz so schlimm war es nicht :-)

Sonntag, 15. Juli 2012

7. Wandertag 15.07.2012

Beim Verlassen des Hotels war das Wetter trocken und stürmisch. Zunächst einmal musste ich durch ganz Neuhaus am Rennweg marschieren.

Nach 6,2 km erreichte ich das Ehrenmahl des Thüringer Wintersportverbandes (830 m – 126,3 km), welches im Jahre 1921 erbaut und eingeweiht wurde. Der Thüringer Wintersportverband erinnert damit an seine Kameraden, die im 1. Weltkrieg gefallen sind.

Im 16. Jahrhundert war die Laubeshütte (830 m – 127,2 km) ein schmuckes Fachwerkhaus mit dem ursprünglichen Namen „Laufshütte“. Dieser wiederum leitet sich aus der Jägersprache ab: ein umstellter Platz beim Jagen, auf dem das Abschießen erfolgt. Die geräumige Anlage diente dem Haus Sachsen-Altenburg als Sommersitz.

Über den höchsten Punkt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (827 m – 127,8 km) erreichte ich den Griffelschieferbruch (129,3 km). Das Schiefergestein eignete sich bestens für die Herstellung der sogenannten Holzgriffel. Unweit vom Griffelschieferbruch ist das Gasthaus Brand, ein ehemaliges Feriendomizil der Staatssicherheit der DDR (774 m – 129,5 km). Gegenüber von dem Gasthaus stehen Ferienhäuser im Finnenstil.

Auf der Passhöhe Kalte Küche (696 m – 132,6 km) (aus dem fränkischen „Calde“ = Grenze, „Cuche“ = Kapelle) trifft der Rennsteig auf die alte Heer- und Handelsstraße von Nürnberg – nach Leipzig. In Friedenszeiten gehörte der Weg überwiegend den Kaufleuten und in Kriegszeiten dem Militär. Bis ins 16. Jahrhundert stand dort eine Wegekapelle.

Bei Kilometer 134,1 überschritt ich das erste Mal die thüringische-bayrische Landesgrenze. Von den ehemaligen Grenzanlagen war nichts mehr zu sehen, nur ein Hinweisschild bei Kilometer 134,1 und ein Mahnmal an der Schildwiese (699 m – 135,4 km) erinnern an die ehemalige Grenze.

Auf der Schildwiese, wo die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern verläuft, stand früher ein Zollhaus, das von einem Forstknecht zur Zolleinnahme verwaltet wurden. Heute zeugen zwei Grenzsteine aus den Jahren 1727 und 1789 davon. Das Mahnmal für die Opfer von Mauer und Stacheldraht entstand im Jahre 2009 in Erinnerung an den Fall der innerdeutschen Grenze im Jahre 1989.

Bei Kilometer 135,6 verließ ich den Original-Rennsteig und erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der Original-Rennsteig verläuft über ca. 6,7 km neben der stark befahrenen Frankenwaldhochstraße (St 2209), während die Alternativ-Route etwas von der Straße entfernt verläuft.

Bei Kilometer 140,0 steht der sogenannte „Rote Turm“. Vermutlich war dort ein Jagd-Sammelplatz, der im 17. Jahrhundert eingerichtet wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft findet man die Ruinen des Forsthauses Waidmannsheil, wo im Jahre 1896 der Rennsteigverein gegründet wurde.

Bei Kilometer 144,0 traf ich wieder auf den Original-Rennsteig und 200 m weiter auf den Wasserscheide-Obelisken Elbe / Rhein (625 m – 144,2 km) mit einer Höhe von 8 m und einer Breite von 2,5 m.

Rund 400 m weiter hatte ich mein heutiges Tagesziel, das Hotel Rennsteig (http://www.hotelrennsteig.de/) in Steinbach am Wald (144,6 km) erreicht. Auf dem Rennsteig hatte ich heute 24,5 km zurückgelegt, aufgrund einer „Extrarunde“ beim Gasthaus Brand waren es insgesamt 26,7 km.

Abgesehen von einzelnen Schauern war das Wetter heute ganz in Ordnung. Der Weg war wegen der Entfernung anstrengend und über weite Strecken etwas eintönig. Auf meine Bilder müsst Ihr leider immer noch warten, weil ich immer noch keine vernünftige Internetverbindung für das Upload habe.

Samstag, 14. Juli 2012

6. Wandertag 14.07.2012

Heute Morgen hatte ich das Hotel bei Regen verlassen und schon nach 800 m den 38 m hohen Aussichtsturm auf dem Eselsberg (842 m – 102,1 km) erreicht.Dieser wurde im Jahre 1974 in sturm- und schneesicherer Bauweise errichtet und ist der einzige Aussichtsturm direkt am Rennsteig.
Der Dreiherrenstein an der Hohen Heide (832 m – 103,1 km) markiert das Zusammentreffen der ehemaligen Thüringer Kleinstaaten Sachsen-Meiningen, Schwarzburg-Rudolstadt und Schwarzburg-Sondershausen.

Auf der Eisfelder Ausspanne (752 m – 105,1 km) markiert ein Meilenblock den Passübergang vom Werratal ins Schwarzatal. Darauf sind die Entfernungen zu den Poststätten und Handelsplätzen vergangener Zeiten zu sehen. Aufgrund der steilen Anstiege waren bei Postwagen und schweren Fuhrwerken zusätzliche Vorspanndienste notwendig und auf dem Pass wurden die Vorspannpferde vor der Abfahrt ins Tal ausgespannt.

Der Germar-Gedenkstein (839 m – 106,6 km) trägt seit 1925 eine Bronze-Tafel zum Gedenken an Bruno von Germar (1873 – 1924). Dieser entdeckte 1912 die „schwarzburgische Gabel“ auf dem Stein und belegte somit die hoheitliche Grenzfunktion für das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt.

Bei Kilometer 107,4 wird der Bleßbergtunnel der ICE-Schnellfahrstrecke Nürnberg – Erfurt überquert. Der Bleßbergtunnel ist mit 8.314 m der längste Tunnel auf der Strecke Nürnberg – Erfurt.

Der Ort Friedrichshöhe (800 m – 109,1 km) wurde von Glasmachern gegründet und erhielt seinen Namen nach dem damaligen Landesherrn des Herzogtums Sachsen-Hildburghausen, ernst Friedrich I.

Der Dreistromstein (812 m – 110,9) als Obelisk aus dem Jahre 1906 steht auf der Wasserscheide der Stromgebiete der Elbe, des Rheins und der Weser. In der unmittelbaren Nähe haben Bäche ihren Ursprung, die im weiteren Verlauf diesen drei Strömen zufließen. Der Obelisk selbst steht auf einem Podest, welches aus den kennzeichnenden Gesteinsmassen der Stromgebiete (Elbe = Granit, Rhein = Quarz, Weser = Grauwacke) besteht. Der Dreiherrenstein in unmittelbarer Nähe zum Dreistromstein markiert das Zusammentreffen von Sachsen-Hildburghausen, Schaumberg und Schwarzburg-Rudolstadt.

Auf dem Rastplatz Sandwieschen an der B 218 befindet sich die Steinheider Hütte (717 m – 116,0 km) und unweit davon die Schwarza-Quelle, welche als tiefste Spaltenquelle Europas im Jahre 1855 gefasst wurde. Das Quellwasser hat das ganze Jahr über eine konstante Temperatur von 6,1 °C.

Nach weiteren 4,1 km erreichte ich mein heutiges Domizil, den Herrnberger Hof (http://www.rennsteighotel.de/) in Neuhaus am Rennweg (835 m – 120,1 km). Das Wetter war heute deutlich besser als gestern. In den Vormittagsstunden gab’s noch einige Schauer, am Nachmittag kam auch schon mal die Sonne durch. Am heutigen Tag hatte ich 18,8 km auf dem Rennsteig und insgesamt 19,2 km (aufgrund eines kurzen Abstechers in Friedrichshöhe) zurückgelegt.

Freitag, 13. Juli 2012

5. Wandertag 13.07.2012

Mangels einer adäquaten Busverbindung hatte ich heute Morgen die 3,1 km zum Rennsteig zu Fuß zurückgelegt. Bis in den frühen Nachmittag hatte es unentwegt geregnet. Über die Hochflächen bei Neustadt am Rennsteig wehte ein so starker Wind, dass der Regen mich fast horizontal traf. Es dauerte nicht lange, bis meine Jeanshose total durchnässt war. In der Schutzhütte an der Kleinteichswiese (735 m – 95,7 km) wechselte ich – als der Regen nachließ – meine total durchnässten Kleider. 

Am Großen Dreiherrenstein (840 m – 86,3 km) treffen die vier Länder Meiningen, Preußen, Sachsen-Weimar-Eisenach und Schwarzburg-Sondershausen aufeinander.

Etwa 200 m vom Großen Dreiherrenstein entfernt befindet sich der Mittelpunkt des Original-Rennsteigs (838 m – 86,5 km). Die Vermessung des Thüringer Rennsteigvereins e. V. in den Jahren 2002 / 2003 ergab eine Gesamtlänge von 169 km, 293 m und 77 cm. Somit wurden bis hierher offiziell auf dem Original-Rennsteig 84 km, 646 m und 88,5 cm zurückgelegt.

Die Einsitzer-Bank steht direkt am Rennsteig im Wald bei Kilometer 94,3. Die auf der Rückenlehne angebrachte Gebrauchsanweisung schreibt vor, dass bei Gruppen sich jede Person abwechselnd 2 Minuten setzen darf. :-)

An der Teufelsbuche (740 m – 95,3 km) kreuzte der Altenfelder Stieg aus dem ehemaligen Sondershäuser Gebiet den Rennsteig und führte ins sächsisch-meiningische Land. Für die Überquerung des Rennsteigs wurde Wegezoll erhoben, sodass viele versuchten, ihre Waren und das Vieh bei Nacht, Nebel und Regen am Zoll vorbei zu schmuggeln. Die Teufelsbuche bekam ihre Bezeichnung durch allerlei Spukgeschichten, wo der Teufel dort sein Unwesen getrieben haben soll.

Der Lassmannstein (762 m – 96,7 km) erinnert an den fürstlichen Förster Christoph Wilhelm Lassmann, der am 6. September 1764 bei der Verfolgung von Zigeunern durch einen Schuss in das rechte Auge getötet wurde.

In der Triniusbaude (98,2 km) gönnte ich mir einen wärmenden Kaffee aus einer Rennsteig-Tasse. Namensgeber dieser Baude ist August Trinius (1851 – 1919), Verfasser des Buches „Der Rennstieg des Thüringer Waldes“.

Bis wenige Meter vor meinem heutigen Tagesziel, das Hotel Haus Oberland (http://www.hotel-haus-oberland.de/) in Masserberg (101,3 km) direkt am Rennsteig blieb das Wetter trocken, auf den letzten Metern wurde ich wieder nass. Im Hotelzimmer hatte ich als erstes alle Heizkörper aktiviert, um meine Kleidung wieder trocken zu bekommen.

Auf dem Rennsteig hatte ich heute 17,7 km zurückgelegt, insgesamt waren es 20,8 km. Ich habe leider wieder keine Internetverbindung, die dafür geeignet ist, meineBilder hochzuladen. Ein einfacher Seitenaufbau dauert ewig, Bilderuploads brechen ständig ab. Die Bilder folgen spätestens in einer Woche, wenn ich wieder zu Hause bin!

Donnerstag, 12. Juli 2012

4. Wandertag 12.07.2012

Heute hatte ich mit einem sehr durchwachsenen Wetter zu tun: Nebel, Sonne, Regen, Hagel, starker Wind – alles war dabei! Meine erste Teiletappe heute Morgen betrug nur 0,4 km, nämlich vom Hotel zum Platz des Friedens bzw. den Busbahnhof von Oberhof. Innerhalb von 3 Minuten hatte mich der Linienbus (kostenlos mit der Gästekarte des Hotels) zurück zum Rondell gebracht.

Rund 700 m nach dem Rondell werden bei Kilometer 65,9 in einer Höhe von 861 m der Brandleite-Tunnel (Eisenbahn) und der Rennsteig-Tunnel (Autobahn) gequert. Der 3.038 m lange Brandeite-Tunnel wurde von 1881 bis 1884 erbaut und ist Bestandteil der Eisenbahnlinie Erfurt – Suhl – Meiningen. Der 7.916 m lange Rennsteig-Tunnel wurde von 1998 bis 2003 erbaut und ist Teil der A 71 zwischen Erfurt und Schweinfurt. Mit nur 7 m vertikalem Abstand überquert der Rennsteig-Tunnel den Brandleite-Tunnel.

Bei der Suhler Ausspanne (922 m – 69,0 km) steht der Koberstein. Dieser ist dem deutschen Heimatforscher, Schriftsteller und Vorsteher des Rennsteigvereins Julius Kober (1894 – 1970) gewidmet.

Bei Kilometer 69,8 wird ein Hochmoor als Bestandteil des Biosphärenreservates Vessertal passiert.

Der Große Beerberg ist mit 983 m der höchste Berg Thüringens. Am Südwesthang wird die Plänckers Aussicht (973 m – 70,1 km) als die höchste Stelle des Rennsteigs passiert. Julius von Pläncker legte im Jahre 1830 die Rennsteigroute über knapp 170 km von Hörschel an der Werra nach Blankenstein an der Saale fest.

Die Schmücke (911 m – 72,5 km) ist die höchstgelegene Ansiedelung am Rennsteig und wurde erstmals im Jahre 1731 als „Gothaer Viehaus“ erwähnt, welches der Pferdezucht und -haltung diente. Im Jahre 1812 wurde dem herzoglichen Pächter die Gast- und Herbergsberechtigung erteilt und durch den urwüchsigen Wirt Johann Friedrich Joel (1792 – 1852), auch „Schmücke-Joel“ genannt, wurde der Gasthof weithin bekannt.

Der Herbert-Roth-Gedenkstein (879 m – 73,3 km) wurde im Jahre 1996 aus Anlass des 70. Geburtstages des Thüringer Komponisten und Interpreten volkstümlicher Musik Herbert Roth (1926 – 1983) eingeweiht. Sein bekanntestes Werk ist das Rennsteiglied.

Bei Kilometer 75,0 km verließ ich den Original-Rennsteig und erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der größte Teil des Original-Abschnittes hat eine kaum abwechslungsreiche Wegführung in der Nähe der stark befahrenen L 2632. Die von mir gewählte Alternativ-Route führt auf 3,0 km über den Großen Finsterberg (944 m – 76,6 km). Vom 7,85 m hohen und im Jahre 2001 errichteten Aussichtsturm hat man eine herrliche Panorama-Aussicht zu den höchsten Gipfeln des Thüringer Waldes (natürlich nur bei schönem Wetter :-)).

Auf dem Großen Finsterberg befindet sich auch eine Gedenktafel zur Erinnerung an den Forstentomologen Dr. rer. nat. Dietmar Richter. Im Zeitraum von 1964 bis 1995 war er in Thüringen als Borkenkäferspezialist tätig.

Der Bahnhof Rennsteig (747 m – 80,7 km) wird auch gerne als „Bahnhof ohne Ort“ bezeichnet und ist einer der am höchsten gelegenen Bahnhöfe in Thüringen. Er wurde im Jahre 1904 als Kopfbahnhof angelegt und im Zeitraum von 1913 bis 1965 bestand eine Kleinbahnverbindung nach Frauenwald. Der letzte planmäßige Reiseverkehr erfolgte 1998 und seither wird der Bahnhof für Veranstaltungen und Nostalgiefahrten vom Verein der Dampfbahnfreunde Mittlerer Rennsteig e. V. (http://www.rennsteigbahn.de/) genutzt.

Bei Kilometer 81,6 hatte ich den Rennsteig erneut verlassen. Dieses Mal, um das Bunkermuseum (http://www.waldhotel-rennsteighoehe.de/html/stasi_bunkermuseum.html) beim Waldhotel „Rennsteighöhe“ (766 m – ca. 550 m vom Rennsteig entfernt) zu besichtigen. Als Ferienobjekt der Wasserversorgung Suhl mit Bungalows getarnt entstand dort in den Jahren 1979 bis 1985 durch das ehemalige Ministerium für Staatssicherheit der DDR ein Nachrichten- und Befehlsbunker. Dieser sollte im Ernst- bzw. Kriegsfall der Bezirkseinsatzleitung der Staatssicherheit Suhl zur Gewährleistung ihrer Führungsaufgaben dienen.

Im Dörfchen Allzunah (753 m – 83,6 km) endete heute meine Rennsteig-Wanderung. Es galten dann noch zusätzliche 3,1 km nach Frauenwald ins Hotel (http://www.gasthaus-dreikronen.de/) zurückzulegen. Insgesamt hatte ich heute 23,0 km zurückgelegt, auf dem Rennsteig direkt waren es 18,4 km.

Trotz dem durchwachsenen Wetter war es dank guter Regenkleidung ein gelungener Wandertag. Bei schönem Wetter kann ja schließlich jeder wandern :-) Leider bin ich immer noch nicht in der Lage, meine Bilder auf Facebook bereitzustellen. Auch hier in Frauenwald ist die Mobilnetz nicht dazu geeignet, massenhaft Bilder hochzuladen.

Mittwoch, 11. Juli 2012

3. Wandertag 11.07.2012

Mit dem Hotel-Bus wurde ich heute Morgen wieder zur Neuen Ausspanne gebracht. Dort steht auch ein sogenannter preußischer Grenzadler. Links vom Rennsteig befand sich das Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, rechts vom Kammweg befand sich das Kurfürstentum Hessen-Kassel, das infolge des Krieges von 1866 preußisch wurde. Heute befindet sich auf dem Pass die Grenze zwischen den Landkreisen Gotha (GTH) und Schmalkalden-Meiningen (SM).

Die alten Grenzsteine begleiteten mich auf dem ganzen Rennsteig bis zum „Grenzadler“ in Oberhof. Im Gegensatz zu den vergangenen beiden Tagen, war der Rennsteig heute über eine weite Strecke eher unspektakulär. Nach einem anfänglich kurzen aber recht kräftigen Anstieg zog sich der Weg in rund 800 bis 900 m Höhe dahin. Erst kurz vor Oberhof (nach rund 12 km und 3 Stunden Gehzeit) kam dann etwas Abwechslung hinein.

Am Wachsenrasen (815 m – 55,8 km) steht eine schöne Schutzhütte und in unmittelbarer Nachbarschaft der Günter-Jung-Gedenkstein. Dieser erinnert an den seit dem 01.07.2004 am Nanga Parbat (8.125 m, westlicher Himalaya) vermissten Bergsteiger.

Der Gustav-Freytag-Stein (876 m – 59,2 km) ist ein Herrschaftsgrenzstein zwischen der Landgrafschaft Hessen (Herrschaft Schmalkalden) und dem sächsisch-ernestinischen Haus (Ämter Georgenthal und Schwarzwald). Der Rennsteigverein 1896 verlieh dem Stein um 1900 den Namen „Gustav-Freytag-Stein“ und ehrte damit den Schriftsteller Gustav Freytag (1816 – 1895). Die Kennzeichnungen „H1“ stehen für Hessen, Stein Nr. 1, „G“ für das Amt Georgenthal und „S“ für das Amt Schwarzwald.

Bei Kilometer 59,5 traf ich auf den „Forstarbeiter Paul“, eine Holzskulptur. Dieses „Kunstwerk“ lässt sich hier schlecht beschreiben. Seht einfach selbst in meiner Fotosammlung! :-)

Bei Kilometer 61,9 traf ich auf die Skirollerstrecke der Rennsteig-Arena (820 – 875 m). Das Netz von asphaltierten, zum Teil mit Flutlicht ausgestatteten Strecken wird für den Breiten- und Leistungssport genutzt.

Kurz darauf, bei Kilometer 62,1 km, findet man einen Gedenkstein, der an den Luftkampf über Thüringen erinnert. Am 11.09.1944 tobte über dem Thüringer Wald eine Luftschlacht zwischen den Allierten und den deutschen Truppen, welcher insgesamt 84 Tote forderte.

Die Kaserne am Rennsteig (840 m – 62,6 km) wurde als Trainingsstützpunkt für den „Armeesportklub Vorwärts Oberhof (ASK)“ der Nationalen Volksarmee der DDR erbaut. Nach der Wiedervereinigung erfolgte die Übernahme durch die Bundeswehr und die Umbenennung in „Sportfördergruppe der Bundeswehr Oberhof“.

Auch an der Straße von Oberschönau nach Oberhof steht ein preußischer Grenzadler (835 m – 62,7 km).

Der Stein 16 (64,2 km) mit den Kennzeichen „SG16“ (Sachsen-Gotha), „S“ (Sachsen-Gotha) und „H1734“ (Hessen) wird auch als „Dietzel-Geba-Stein“ bezeichnet. An dieser Stelle soll 1498 der Dietzel von Geba hingerichtet worden sein.

Das Forstarbeiter-Denkmal (65,1 km) wurde 1981 zu Ehren zehntausender Waldarbeiter, freiwilliger Helfer und sowjetischer Soldaten errichtet, die nach dem Windbruch von 1946 und den Borkenkäfer-Jahren 1947 – 1949 den mittleren Thüringer Wald retteten. 4,7 Mio. Festmeter Schadholz mussten in kürzester Zeit unter schwierigsten Bedingungen aufgearbeitet und 31.000 ha Kahlflächen im Anschluss wiederaufgeforstet werden.

Am Rondell (826 m – 65,2 km) überquert der Rennsteig auf einer Fußgängerbrücke die L 3247. Ein Denkmal in Form eines Obelisken erinnert an den durch das Kaiserreich Preußen finanzierten Bau (1830 – 1832).

Hier am Rondell endete nach 16,6 km meine Rennsteig-Wanderung. Gleich anschließend hatte ich noch den Rennsteiggarten, der nur ca. 200 m vom Rondell entfernt ist, besucht.

Der Rennsteiggarten ist ein botanischer Garten für die Gebirgsflora und nimmt eine Fläche von ca. 7 ha ein. Zentraler Punkt ist der 868 m hohe Pfanntalskopf. Dort können rund 4.000 verschiedene Pflanzenarten aus den Gebirgen Nord- und Südamerikas, Europas, Asiens, Neuseelands und aus der arktischen Region bewundert werden.

Nach dem Besuch des Rennsteiggartens ging es noch zu Fuß nach Oberhof ins Berghotel Oberhof (http://www.berghotel-oberhof.de/). Insgesamt legte ich wieder 19,8 km zurück. Das Wetter war insgesamt in Ordnung. Starke Bewölkung, unterschiedlich starke Winde und sonnige Abschnitte wechselten sich ab. Nur der Regen fehlte ...

Genauso wie gestern, habe ich auch heute im tiefsten Thüringer Wald Probleme mit dem Internet, sodass ich im Moment leider keine Bilder auf Facebook hochladen kann. Sobald mir dies an einem anderen Ort möglich ist, werde ich die Bilder nachreichen.

2. Wandertag 10.07.2012

Heute Morgen wurde ich wieder mit dem Hotel-Bus zur Schillerbuche gebracht. Nach den ersten 2,6 Kilometer erreichte ich den Dreiherrensteinstein am Großen Weißenberg (740 m – 28,2 km). Die in diesem Grenzstein eingemeißelten Buchstaben bezeichnen die drei dort zusammentreffenden Gebiete aus der Zeit der fürstlichen Kleinstaaterei. „KH“ steht für Kurhessen, „SG“ für Sachsen-Gotha und „SM“ für Sachsen-Meiningen). Am Großen Weißenberg steht auch das 1913 eingeweihte Denkmal für den Nachromantiker Viktor von Scheffel (1826 – 1886), der sein Rennsteiggedicht dem alten Kammweg widmete.

Die Grenzsteine der Fürstentümer Kurhessen und Sachsen-Gotha stehen beidseits des Rennsteigs zwischen dem Dreiherrenstein und dem Großen Inselsberg.

Vom Oberen Beerberg (830 m – 31,5 km) hat man einen prächtigen Ausblick. Der Große Inselsberg (916 m – 33,2 km) ist der meistbesuchteste Berg Thüringens. Direkt am Rennsteig steht ein Gedenkstein für Karl Volkmar Stoy, der als Begründer des Schul-Wandertages mit seiner Jenaer Schulgemeinde im August 1853 eine achttägige Wanderung auf den Großen Inselsberg und zurück unternahm.

Grenzwiese (723 – 34,5 km). Der Rennsteig war auch im 19. Jahrhundert über weite Strecken die amtliche Grenze zwischen einzelnen mitteldeutschen Kleinstaaten. Das Gebiet nördlich des Kammweges zwischen dem Großen Inselsberg und Oberhof gehörte zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha. Das südliche Territorium gehörte dem Kurfürstentum Hessen-Kassel, das infolge des Krieges von 1866 preußisch wurde. An den Hauptverkehrsstraßen markierte man die Grenzen mit dem preußischen Adler, welcher dann als „Grenzadler“ in den Sprachgebrauch einging.

Vorbei an der Tanzbuche (37,6 km) und dem Heuberghaus (38,6 km) erreicht man nach weiteren 2,7 km das Possenröder Kreuz (700 m – 41,3 km). Dieses wurde vermutlich als Sühnekreuz für einen dort verübten Totschlag gesetzt und wurde erstmalig im Jahre 1552 urkundlich erwähnt. Gleichzeitig war hier ein Passübergang für den mittelalterlichen Fernverkehr von Franken nach Thüringen.

Der Dreiherrenstein am Hangweg (727 m – 44,3 km) ist ein Herrschaftsgrenzstein von 1586 zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem sächsisch-ernestinischen Haus, von 1572 bis 1641 das sachsen-weimarische Amt Georgenthal und das sachsen-coburgische Amt Tenneberg. Zur Steingruppe gehören auch der Freiwaldstein Nr. 11, ein Forststein „Leseholzgrenze“ und ein Ämtergrenzstein „G1“ für Georgenthal, „T“ für Tenneberg.

Bei Kilometer 44,6 stand der Grenzstein Nr. 5 aus dem Jahre 1690 zwischen der Landgrafschaft Hessen und dem Herzogtum Sachsen-Gotha. Es war der einzige Stein am Rennsteig mit dem hessischen Wappen und wurde schon früh als „Springender Löwe“ bekannt. Im Februar 1990 wurde das Original gestohlen und acht Jahre später eine Kopie an der gleichen Stelle aufgestellt.

Die Ebertswiese (720 m – 45,0 km) gehört mit einer Größe von ca. 24 ha zu den schönsten Bergwiesen des Thüringer Waldes und beheimatet viele seltene Pflanzen. Sie entstand durch eine Waldrodung und wurde nach dem Rodungsherrn Eberhard, dem ersten Abt des Klosters Georgenthal, benannt.

An der Alten Ausspanne (742 m – 46,8 km) kreuzt der Rennsteig eine seit dem 14. Jahrhundert nachgewiesene Straße. Wegen der Steilheit der Straße mussten dort Vorspanndienste geleistet werden.

An der Neuen Ausspanne (714 m – 48,6 km) kreuzt der Rennsteig die Straße von Tambach-Dietharz nach Schnellbach. Im Dezember 1530 war dort der Kurfürst Johann der Beständige von Sachsen auf dem Weg zum Konvent in Schmalkalden, wo er den „Schmalkalder Bund“ beschloss. Sieben Jahre später kam Martin Martin Luther, der Wegbereiter jenes Bundes, von einem weiteren Konvent über die Neue Ausspanne.

An der Neuen Ausspanne endete für mich heute die Tagesetappe. Ich hatte 23,0 km zurückgelegt und der Weg war überwiegend bequem zu laufen. Nur einzelne, doch recht kräftige aber kurze Anstiege (insbesondere auf den Großen Inselsberg) machten mir etwas zu schaffen. Das Wetter hatte auch ganz hervorragend „mitgespielt“: Den ganzen Tag trocken, kaum an der Großen Ausspanne angekommen fing es an zu regnen. Wenige Minuten nach der Ankunft im Hotel Thüringer Hof in Floh-Seligenthal (http://www.hotel-thueringer-hof.de/) war der Himmel wieder blau ...

Montag, 9. Juli 2012

1. Wandertag 09.07.2012

Der Rennsteig verläuft als Kammweg vom Mittellauf der Werra zum Oberlauf der Saale und ist den Menschen seit Jahrhunderten bekannt. Er hatte die Funktion als Grenz-, Kurier- und Transportweg. Zahlreiche Grenz-, Markierungs- und Gedenksteine zeugen heute von einer bewegten Geschichte.

Seit dem 16. Jahrhundert wurde der Rennsteig durch Grenzsteine markiert, die politische Hoheitszeichen darstellten. Die noch existierenden 788 Ländergrenzsteine und 9 Dreiherrensteine stehen an den Grenzen zweier oder dreier Territorien unterschiedlicher Landesherren. Der Rennsteig war auf der thüringischen Seite Landesgrenze von Gotha, Sachsen-Weimar, Schwarzburg und Sondershausen, auf der fränkischen Seite von Bayern, Meiningen und Preußen.

In dem ca. 240 Einwohner zählenden Ort Hörschel beginnt der erstmals im Jahre 1330 erwähnte Rennsteig. In der im Jahre 1830 von Julius von Pläncker festgelegten Rennsteigroute über knapp 170 km nach Blankenstein an der Saale liegt der Ausgangspunkt in Hörschel an der tiefsten Stelle (196 m) an der Werra (Flusskilometer 119,6). Demgegenüber stehen der Große Inselsberg (916 m), Plänckners Aussicht (973 m) und der große Beerberg (983 m) als höchste Erhebungen.

Mit der Beseitigung der innerdeutschen Grenze und dem Wegfall des Sperrgebietes im Jahre 1989 ist Hörschel wieder für alle Wanderer erreichbar.

Mit dem Hotel-Bus wurde ich in das wenige Kilometer entfernte Hörschel gebracht. Nachdem ich mir aus der Werra einen Stein für die Saale genommen hatte, ging ich auf die „Runst“. So wird schlicht und einfach die Rennsteigwanderung genannt.

Über Clausberg (410 m – 6,4 km) erreichte ich nach knapp 2 Stunden den Vachaer Stein (372 m – 8,0 km). Der Vachaer Stein markiert als Obelisk und Wegweiser seit 1833 die Querung des Rennsteigs durch die alte Handelsstraße von Leipzig über Eisenach nach Frankfurt am Main. Das in der Völkerschlacht bei Leipzig geschlagene Heer Napoleons nutzte diesen bedeutsamen Pass des Thüringer Waldes im Jahr 1813 während seines Rückzuges.

Der Förthaer Tunnel ist einer der ältesten Tunnel Deutschlands und war für die damalige Zeit ein komplizierter Bau. Mit einer Länge von 549 m und einer Überdeckung von bis zu 317 m unterquert er den Rennsteig bei Kilometer 9,4. Seit der Inbetriebnahme der Werrabahn im Jahre 1858 wird auch der Förthaer Tunnel auf der Strecke Eisenach – Coburg genutzt.

Weiter ging es an der Albert-Hofmann-Linde (388 m – 9,9 km) vorbei zur Wilden Sau (387 m – 11,3 km). Dort findet man ein Steinkreuz in Malteserform mit der Jahreszahl 1843 und somit den ältesten mit einer Jahreszahl versehenen Stein am Rennsteig. Die Abbildung darauf stellt einen Jagdunfall dar.

Herzog Ernst August von Sachsen-Weimar-Eisenach ließ von 1743 bis 1747 auf der Hohen Sonne (434 m – 14,5 km) ein Schlösschen für Jagden in seinen ausgedehnten Wäldern erbauen. Den Turm zierte eine weithin sichtbare vergoldete Sonne. Nach 1900 wurde das Schlösschen abgerissen und an seiner Stelle entstand 1906 eine Gaststätte, welche den Namen „Hohe Sonne“ weiterführte.

Auf dem Zollstock (527 m – 17,6 km), eine Wegkreuzung mit offener Schutzhütte, stand ein Bildstock. Am Jubelhain (551 m – 18,6 km) beginnt die Wartburgleitung. Wegen des natürlichen Gefälles und der Qualität des Wassers aus der Ruhlaer Granitlandschaft wurde um 1800 eine Wasserleitung zur Wartburg gebaut.

Bei Kilometer 19,3 lud mich der Waldgasthof „Hubertushaus“ zum deftigen Thüringer Vesper ein. Für 9,50 € gab’s ein Rennsteigbrätel. Sehr lecker!

Bei Kilometer 20,7 soll in einer Baumhöhlung der Schlüssel zu einem Gebäuderest vom Ruhlaer Häuschen versteckt worden sein. Seit den 1920er Jahren prangt ein großer symbolischer Schlüssel an einer Buche.

Nicht ein Häuschen fand ich beim Ruhlaer Häuschen (639 m – 21,1 km), sondern nur eine Schutzhütte mit einem Obelisken. Das „R“ steht für den Rennsteig und das „S“ für den Sallmannshäuser Rennsteig, der ein Teil des Höhenwanderwegs vom Inselsberg zum Rhein ist. Das Ruhlaer Häuschen mit einer eingebauten Kuckucksuhr wurde im Jahre 1769 abgetragen.

An den Schlauchtalwiesen (21,8 km) und an der Triniusrast (22,0 km) vorbei erreichte ich die Große Meilerstätte (671 m – 23,7 km). Dort wurde im ursprünglichen Buchenwald Holzkohle produziert.

Die heutige Tageswanderung endete dann an der Schillerbuche (650 m) und ich hatte insgesamt 25,6 km zurückgelegt. Zusammenfassend kann ich für heute berichten, dass es zwar eine recht lange Tagesetappe war, aber insgesamt recht bequem zu erwandern war.

An der Schillerbuche wurde ich wieder vom Hotel-Bus abgeholt und ins Logotel Hotel zurückgebracht.

Rechtschaffend müde schließe ich den heutigen Tag, jedoch nicht ohne zuvor auf die Bilder der heutigen Tagesetappe hinzuweisen: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.392080934185265.91643.100001500863804&type=1&l=8e48845639

Sonntag, 8. Juli 2012

Anreise 08.07.2012

Über den Reiseveranstalter Kleins Wanderreisen GmbH, Dillenburg (http://www.kleins-wanderreisen.de/), hatte ich dieses Jahr zum zweiten Mal eine Wandertour „Wandern ohne Gepäck“ gebucht. Im vergangenen Jahr hatte man mich während der Wanderung auf dem Malerweg in der Sächsischen Schweiz durch die hervorragende Organisation von dieser Art zu Wandern überzeugt.

Die kurzen Berichte zur diesjährigen Wanderung auf dem Rennsteig im Thüringer Wald werde ich hier auf diesem Blog veröffentlichen. Die dazugehörigen Bilder seht ihr bei Facebook: http://www.facebook.com/media/set/?set=a.390001767726515.91016.100001500863804&type=3&l=e02438d25a

Heute bin ich dem Zug über Basel und Frankfurt am Main nach Eisenach angereist. Meine nächsten beiden Nächte werde ich hier im Hotel Logotel (http://www.logotel.de/) verbringen. Die Fahrt nutzte ich dazu, mich über die Wanderung zu informieren und etwas Vorfreude auf die nächsten Tage zu sammeln.

In der Sage zum Rennsteig heißt es: Der wahre Wanderfreund nimmt sich vom Ursprung des Rennsteigs einen Stein aus der Werra, trägt ihn bis zum Ende an der Saale in seiner Tasche und wirft ihn dort wieder ins Wasser. In geraden Jahren soll der Rennsteig von Hörschel nach Blankenstein, in ungeraden Jahren umgekehrt erwandert werden.

Wir haben das Jahr 2012, deshalb wandere ich von Hörschel nach Blankenstein und ich werde einen Stein aus der Werra in die Saale werfen.

Sonntag, 1. Juli 2012

Herzlich Willkommen!


Ich habe mir vorgenommen, vom 9. bis 16. Juli 2012 den 170 km langen Rennsteig von Hörschel nach Blankenstein zu erwandern. In diesem Blog möchte ich tageweise meine Erlebnisse berichten.