Rund 700 m nach dem Rondell werden bei Kilometer 65,9 in
einer Höhe von 861 m der Brandleite-Tunnel (Eisenbahn) und der Rennsteig-Tunnel
(Autobahn) gequert. Der 3.038 m lange Brandeite-Tunnel wurde von 1881 bis 1884
erbaut und ist Bestandteil der Eisenbahnlinie Erfurt – Suhl – Meiningen. Der 7.916
m lange Rennsteig-Tunnel wurde von 1998 bis 2003 erbaut und ist Teil der A 71
zwischen Erfurt und Schweinfurt. Mit nur 7 m vertikalem Abstand überquert der
Rennsteig-Tunnel den Brandleite-Tunnel.
Bei der Suhler
Ausspanne (922 m – 69,0 km) steht der Koberstein. Dieser ist dem deutschen
Heimatforscher, Schriftsteller und Vorsteher des Rennsteigvereins Julius Kober
(1894 – 1970) gewidmet.
Bei Kilometer 69,8 wird ein Hochmoor als Bestandteil des Biosphärenreservates Vessertal
passiert.
Der Große Beerberg ist mit 983 m der höchste Berg
Thüringens. Am Südwesthang wird die Plänckers
Aussicht (973 m – 70,1 km) als die höchste Stelle des Rennsteigs passiert. Julius
von Pläncker legte im Jahre 1830 die Rennsteigroute über knapp 170 km von Hörschel
an der Werra nach Blankenstein an der Saale fest.
Die Schmücke (911
m – 72,5 km) ist die höchstgelegene Ansiedelung am Rennsteig und wurde erstmals
im Jahre 1731 als „Gothaer Viehaus“ erwähnt, welches der Pferdezucht und -haltung
diente. Im Jahre 1812 wurde dem herzoglichen Pächter die Gast- und
Herbergsberechtigung erteilt und durch den urwüchsigen Wirt Johann Friedrich Joel
(1792 – 1852), auch „Schmücke-Joel“ genannt, wurde der Gasthof weithin bekannt.
Der Herbert-Roth-Gedenkstein
(879 m – 73,3 km) wurde im Jahre 1996 aus Anlass des 70. Geburtstages des
Thüringer Komponisten und Interpreten volkstümlicher Musik Herbert Roth (1926 –
1983) eingeweiht. Sein bekanntestes Werk ist das Rennsteiglied.
Bei Kilometer 75,0 km verließ ich den Original-Rennsteig und
erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der größte Teil des
Original-Abschnittes hat eine kaum abwechslungsreiche Wegführung in der Nähe
der stark befahrenen L 2632. Die von mir gewählte Alternativ-Route führt auf
3,0 km über den Großen Finsterberg (944 m – 76,6 km). Vom 7,85 m hohen und im
Jahre 2001 errichteten Aussichtsturm hat man eine herrliche Panorama-Aussicht
zu den höchsten Gipfeln des Thüringer Waldes (natürlich nur bei schönem Wetter
:-)).
Auf dem Großen Finsterberg befindet sich auch eine
Gedenktafel zur Erinnerung an den Forstentomologen Dr. rer. nat. Dietmar
Richter. Im Zeitraum von 1964 bis 1995 war er in Thüringen als Borkenkäferspezialist
tätig.
Der Bahnhof Rennsteig
(747 m – 80,7 km) wird auch gerne als „Bahnhof ohne Ort“ bezeichnet und ist
einer der am höchsten gelegenen Bahnhöfe in Thüringen. Er wurde im Jahre 1904
als Kopfbahnhof angelegt und im Zeitraum von 1913 bis 1965 bestand eine
Kleinbahnverbindung nach Frauenwald. Der letzte planmäßige Reiseverkehr
erfolgte 1998 und seither wird der Bahnhof für Veranstaltungen und Nostalgiefahrten
vom Verein der Dampfbahnfreunde Mittlerer Rennsteig e. V. (http://www.rennsteigbahn.de/) genutzt.
Bei Kilometer 81,6
hatte ich den Rennsteig erneut verlassen. Dieses Mal, um das Bunkermuseum (http://www.waldhotel-rennsteighoehe.de/html/stasi_bunkermuseum.html)
beim Waldhotel „Rennsteighöhe“ (766 m – ca. 550 m vom Rennsteig entfernt) zu
besichtigen. Als Ferienobjekt der Wasserversorgung Suhl mit Bungalows getarnt entstand
dort in den Jahren 1979 bis 1985 durch das ehemalige Ministerium für
Staatssicherheit der DDR ein Nachrichten- und Befehlsbunker. Dieser sollte im Ernst- bzw. Kriegsfall der Bezirkseinsatzleitung der
Staatssicherheit Suhl zur Gewährleistung ihrer Führungsaufgaben dienen.
Im Dörfchen Allzunah
(753 m – 83,6 km) endete heute meine Rennsteig-Wanderung. Es galten dann noch
zusätzliche 3,1 km nach Frauenwald ins Hotel (http://www.gasthaus-dreikronen.de/)
zurückzulegen. Insgesamt hatte ich heute 23,0 km zurückgelegt, auf dem
Rennsteig direkt waren es 18,4 km.
Trotz dem durchwachsenen Wetter war es dank guter Regenkleidung
ein gelungener Wandertag. Bei schönem Wetter kann ja schließlich jeder wandern
:-) Leider bin ich immer noch nicht in der Lage, meine Bilder auf Facebook
bereitzustellen. Auch hier in Frauenwald ist die Mobilnetz nicht dazu geeignet,
massenhaft Bilder hochzuladen.
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