Sonntag, 15. Juli 2012

7. Wandertag 15.07.2012

Beim Verlassen des Hotels war das Wetter trocken und stürmisch. Zunächst einmal musste ich durch ganz Neuhaus am Rennweg marschieren.

Nach 6,2 km erreichte ich das Ehrenmahl des Thüringer Wintersportverbandes (830 m – 126,3 km), welches im Jahre 1921 erbaut und eingeweiht wurde. Der Thüringer Wintersportverband erinnert damit an seine Kameraden, die im 1. Weltkrieg gefallen sind.

Im 16. Jahrhundert war die Laubeshütte (830 m – 127,2 km) ein schmuckes Fachwerkhaus mit dem ursprünglichen Namen „Laufshütte“. Dieser wiederum leitet sich aus der Jägersprache ab: ein umstellter Platz beim Jagen, auf dem das Abschießen erfolgt. Die geräumige Anlage diente dem Haus Sachsen-Altenburg als Sommersitz.

Über den höchsten Punkt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (827 m – 127,8 km) erreichte ich den Griffelschieferbruch (129,3 km). Das Schiefergestein eignete sich bestens für die Herstellung der sogenannten Holzgriffel. Unweit vom Griffelschieferbruch ist das Gasthaus Brand, ein ehemaliges Feriendomizil der Staatssicherheit der DDR (774 m – 129,5 km). Gegenüber von dem Gasthaus stehen Ferienhäuser im Finnenstil.

Auf der Passhöhe Kalte Küche (696 m – 132,6 km) (aus dem fränkischen „Calde“ = Grenze, „Cuche“ = Kapelle) trifft der Rennsteig auf die alte Heer- und Handelsstraße von Nürnberg – nach Leipzig. In Friedenszeiten gehörte der Weg überwiegend den Kaufleuten und in Kriegszeiten dem Militär. Bis ins 16. Jahrhundert stand dort eine Wegekapelle.

Bei Kilometer 134,1 überschritt ich das erste Mal die thüringische-bayrische Landesgrenze. Von den ehemaligen Grenzanlagen war nichts mehr zu sehen, nur ein Hinweisschild bei Kilometer 134,1 und ein Mahnmal an der Schildwiese (699 m – 135,4 km) erinnern an die ehemalige Grenze.

Auf der Schildwiese, wo die Landesgrenze zwischen Thüringen und Bayern verläuft, stand früher ein Zollhaus, das von einem Forstknecht zur Zolleinnahme verwaltet wurden. Heute zeugen zwei Grenzsteine aus den Jahren 1727 und 1789 davon. Das Mahnmal für die Opfer von Mauer und Stacheldraht entstand im Jahre 2009 in Erinnerung an den Fall der innerdeutschen Grenze im Jahre 1989.

Bei Kilometer 135,6 verließ ich den Original-Rennsteig und erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der Original-Rennsteig verläuft über ca. 6,7 km neben der stark befahrenen Frankenwaldhochstraße (St 2209), während die Alternativ-Route etwas von der Straße entfernt verläuft.

Bei Kilometer 140,0 steht der sogenannte „Rote Turm“. Vermutlich war dort ein Jagd-Sammelplatz, der im 17. Jahrhundert eingerichtet wurde. In unmittelbarer Nachbarschaft findet man die Ruinen des Forsthauses Waidmannsheil, wo im Jahre 1896 der Rennsteigverein gegründet wurde.

Bei Kilometer 144,0 traf ich wieder auf den Original-Rennsteig und 200 m weiter auf den Wasserscheide-Obelisken Elbe / Rhein (625 m – 144,2 km) mit einer Höhe von 8 m und einer Breite von 2,5 m.

Rund 400 m weiter hatte ich mein heutiges Tagesziel, das Hotel Rennsteig (http://www.hotelrennsteig.de/) in Steinbach am Wald (144,6 km) erreicht. Auf dem Rennsteig hatte ich heute 24,5 km zurückgelegt, aufgrund einer „Extrarunde“ beim Gasthaus Brand waren es insgesamt 26,7 km.

Abgesehen von einzelnen Schauern war das Wetter heute ganz in Ordnung. Der Weg war wegen der Entfernung anstrengend und über weite Strecken etwas eintönig. Auf meine Bilder müsst Ihr leider immer noch warten, weil ich immer noch keine vernünftige Internetverbindung für das Upload habe.

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