Beim Verlassen des Hotels war das Wetter trocken und
stürmisch. Zunächst einmal musste ich durch ganz Neuhaus am Rennweg
marschieren.
Nach 6,2 km erreichte ich das Ehrenmahl des Thüringer Wintersportverbandes (830 m – 126,3 km),
welches im Jahre 1921 erbaut und eingeweiht wurde. Der Thüringer Wintersportverband
erinnert damit an seine Kameraden, die im 1. Weltkrieg gefallen sind.
Im 16. Jahrhundert war die Laubeshütte (830 m – 127,2 km) ein schmuckes Fachwerkhaus mit dem ursprünglichen
Namen „Laufshütte“. Dieser wiederum leitet sich aus der Jägersprache ab: ein
umstellter Platz beim Jagen, auf dem das Abschießen erfolgt. Die geräumige
Anlage diente dem Haus Sachsen-Altenburg als Sommersitz.
Über den höchsten
Punkt des Landkreises Saalfeld-Rudolstadt (827 m – 127,8 km) erreichte ich
den Griffelschieferbruch (129,3 km).
Das Schiefergestein eignete sich bestens für die Herstellung der sogenannten
Holzgriffel. Unweit vom Griffelschieferbruch ist das Gasthaus Brand, ein ehemaliges Feriendomizil der Staatssicherheit
der DDR (774 m – 129,5 km). Gegenüber von dem Gasthaus stehen Ferienhäuser im
Finnenstil.
Auf der Passhöhe Kalte
Küche (696 m – 132,6 km) (aus dem fränkischen „Calde“ = Grenze, „Cuche“ =
Kapelle) trifft der Rennsteig auf die alte Heer- und Handelsstraße von Nürnberg
– nach Leipzig. In Friedenszeiten gehörte der Weg überwiegend den Kaufleuten
und in Kriegszeiten dem Militär. Bis ins 16. Jahrhundert stand dort eine
Wegekapelle.
Bei Kilometer 134,1 überschritt ich das erste Mal die thüringische-bayrische Landesgrenze.
Von den ehemaligen Grenzanlagen war nichts mehr zu sehen, nur ein Hinweisschild
bei Kilometer 134,1 und ein Mahnmal an der Schildwiese
(699 m – 135,4 km) erinnern an die ehemalige Grenze.
Auf der Schildwiese, wo die Landesgrenze zwischen Thüringen
und Bayern verläuft, stand früher ein Zollhaus, das von einem Forstknecht zur
Zolleinnahme verwaltet wurden. Heute zeugen zwei Grenzsteine aus den Jahren 1727
und 1789 davon. Das Mahnmal für die Opfer von Mauer und Stacheldraht entstand
im Jahre 2009 in Erinnerung an den Fall der innerdeutschen Grenze im Jahre
1989.
Bei Kilometer 135,6 verließ ich den Original-Rennsteig und
erwanderte die mit dem blauen „R“ markierte Alternativ-Route. Der
Original-Rennsteig verläuft über ca. 6,7 km neben der stark befahrenen
Frankenwaldhochstraße (St 2209), während die Alternativ-Route etwas von der
Straße entfernt verläuft.
Bei Kilometer 140,0 steht der sogenannte „Rote Turm“. Vermutlich war dort ein
Jagd-Sammelplatz, der im 17. Jahrhundert eingerichtet wurde. In unmittelbarer
Nachbarschaft findet man die Ruinen des Forsthauses Waidmannsheil, wo im Jahre 1896
der Rennsteigverein gegründet wurde.
Bei Kilometer 144,0 traf ich wieder auf den
Original-Rennsteig und 200 m weiter auf den Wasserscheide-Obelisken Elbe / Rhein (625 m – 144,2 km) mit einer Höhe
von 8 m und einer Breite von 2,5 m.
Rund 400 m weiter hatte ich mein heutiges Tagesziel, das
Hotel Rennsteig (http://www.hotelrennsteig.de/)
in Steinbach am Wald (144,6 km) erreicht. Auf dem Rennsteig hatte ich heute
24,5 km zurückgelegt, aufgrund einer „Extrarunde“ beim Gasthaus Brand waren es
insgesamt 26,7 km.
Abgesehen von einzelnen Schauern war das Wetter heute ganz
in Ordnung. Der Weg war wegen der Entfernung anstrengend und über weite Strecken
etwas eintönig. Auf meine Bilder müsst Ihr leider immer noch warten, weil ich
immer noch keine vernünftige Internetverbindung für das Upload habe.
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